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Hass

Von Armend Sauersbosch

26-4-2022

Wie ein starker Wind lebe ich
über euch, Nachbar den Adlern, Nachbar dem Schnee, Nachbar der Sonne : also leben starke Winde. Nichts will ich von euch, so reichet mir nicht die Hand. Eure Geschenke sind Gift, eure Erkenntnis ist Verblendung, eure Wahrheiten nichts als Lügen. Nichts gibt es, das ihr mir geben könntet, habt ihr doch verlernt einem Winde gleich zu leben. Was versteht ihr schon vom Leben? Kein Vor, kein Zurück, kein Ziel, mit verbundenen Augen torkelt ihr dem Grabe entgegen, euer endloser Schlaf, so bedeutungslos wie euer trostloses Dasein. In diesem Dasein, auf eurem Irrweg, werft ihr mit vielen schönen Worten vor Euch umher. Ihr redet von Freiheit, von Mut, Solidarität und doch müsst ihr blinzeln. Mitleidig sehe ich euch dabei zu, von meinem Gipfel beobachte ich dieses tragische Schauspiel. Keines der Worte, welches ihr euch allzu gerne vorauswerft, könnt ihr verstehen. Da ist kein Chaos in euch, und doch trägt die stumpfe Konformität eures Geistes nichts als Chaos in diese Welt. Da ist kein Raubtier mehr in euch, ihr tauschtet den wilden Wolf ein und fristet euer Dasein als abgerichtete Hunde.

Ach, was rede ich? Der Hund versteht mehr von Freiheit, Mut und Solidarität als ihr es tut. Wie könnt ich nur den Hunden solches Unrecht tun, euch als Hunde zu bezeichnen, wo ihr doch Schafe seid? Kein Rudel, eine Herde, ihr gebt es doch selber gerne zu, seht ihr euch nicht als solche? Und euer Namenloser Hirte? Der Zerstörer der Nationen, ein feiger Tyrann ist es, eine Zahnlose Bestie, welche in die Geister der Menschen zu flüstern versteht. Und doch könnt ihr, Hirt und Herde mich beschenken. So schenkt mir euren Hass, Edel ist der, welcher gehasst wird vom Gesindel. So schenkt mir die Verstörung in euren blinden Augen, euer Unvermögen mir zu folgen soll ein Zeugnis über die Tiefe meines Geistes werden, euer Entsetzen ein Attest an meinen Mut. über euch lebe ich, auf hohen Gipfeln, einem starken Winde tue ich es gleich. Und würde ich unter euch Leben so hätte ich nur eine Bitte an euch, belasst es nicht bei eurem Hass, wahrlich ich schmücke mich mit ihm doch belasst es nicht dabei, lasst mich emporsteigen. Schleift mich durch die Straßen eurer von Krankheit und Degeneration geplagten Städte, zerfleischt mich, steinigt mich zu Tode.

Ist euer Hass auch unsichtbar, so soll mein Blut als ewiger Zeuge dienen. Ich möchte im Bunker meines Allerheiligsten sitzen, während die Dämonischen Horden aus aller Welt alles was mir lieb und teuer ist niederreißen und dem Erdboden gleich machen. Doch macht hier nicht halt, lasst mein Andenken nie ruhen, beschmiert mein Vermächtnis für alle Zeiten mit eurem Hass, er soll meine Krönung sein, der Lorbeerkranz auf meinem Haupte. Ich werde es meinen Brüdern, welche schon eins mit dem Wind geworden sind gleich tun, und für die Ewigkeit zwischen euch blasen, eurem schwächlichen Geist den Atem nehmen. Auf dass ihr wisset: es werden noch Wölfe geboren unter den Menschen.